Installative Performance mit 9 Performern. 1.Teil ca. 15min., 2.Teil ca. 15-20min.
Die Eisecken werden von den Performern nach der Vorlage einer Zeichnng, die die Grundkonstellation (des Textes Bildbeschreibung von Heiner Müller) Mann, Vogel, Baum, Frau und Haus in einer Landschaft zeigt, auf eine Plexiglasscheibe gelegt. Nach einem bestimmten System und einer Choreografie wird eine zweite Plexiglasplatte auf die erste geschraubt, der Kasten aufgerichtet, eingehakt und auf 2m (Unterkante) hochgezogen. Für den 2.Teil bewegen sich die Zuschauer in ihrem individuellen Tempo auf die andere Seiten und können von dort auf erhöhten Podesten vis a vis dem Zerfall der Eislandschaft, bzw. den ununterbrochen neu entstehenden, sich übermalenden Bildern und dem steigenden Wasserspiegl beiwohnen.
Format des Plexiglaskastens: 3m x 1,5m x 7mm
Raum, Konzept, Gestaltung, Choreografie, Bild: Johanne Schröder
zu Heiner Müller´s Bildbeschreibung
(2013)
Arbeitslicht. Müllbeutel. Böcke. Bohrmaschinen. Schrauben. Muttern.
Eine Arbeitsplatte. Eine Skizze.
Kalte, kantiggebrochene Eissteine in schwarz und weiß.
18 hantierende Hände formatieren sich paarweise oder als Grüppchen.
Ein choreografierter Ablauf.
Zeitdruck.
Klirren, Klappern, Scheppern, Bohrgeräusch.
Klemmen, Schieben, Drehen, Pressen, Fädeln.
Fehltritte, hitziges Klären, Spontanlösung.
Formzerwürfnis. Stürzendes Geröll.
Karabinerhaken auf – Karabinerhaken zu.
Zug fährt. Heizung an.
Stille.
Licht.
Eine endlose Landschaft – darüber, ein schweifender Blick.
Spuren der Vergangenheit.
An einem Ort, einer Form, einer Erinnerung hängen bleiben,
ein Tropfen und Gleiten,
ein verstohlendes Rutschen.
Die Landschaft,
ein plötzlicher Sturz,
ein Fallen, Aufprallen, Sinken, Verschwinden
und wieder die Stille.